Steffani Jemison / Justin Hicks (US)

Mikrokosmos

G
Performance / Bildende Kunst / Musik / Installation
O
Graz
 

Museum mal anders: Die US-Künstlerin Steffani Jemison wirft mit dem Komponisten und Musiker Justin Hicks einen performativen Blick auf die Sammlung der Neuen Galerie.

Tipp


Neu – der herbst im 6er- und 10er-Block!

Video


Uraufführung

 

Sa 24/09 & So 25/09,
13.00 & 17.00

Neue Galerie Graz
50’

12 €

Inklusive Tageseintritt Neue Galerie Graz

 

In englischer Sprache und deutscher Übersetzung

Talk nach der Vorstellung am So 25/09, 13.00

 

Es summt, brummt, singt, schreit und flüstert in der Neuen Galerie. An den Wänden Landschaftsmalereien von Waldmüller bis Thöny. Bilder einer lang vergangenen Zeit, die weit mehr zeigen als bloß das meisterliche Abbild von Landschaften. In ihnen offenbaren sich unterschiedliche Haltungen zur Welt. Und dazwischen ein unerwarteter Zug von musizierenden, singenden, sprechenden Menschen.

In ihren Ausstellungen und Performances betrachtet die US-amerikanische Künstlerin Steffani Jemison, wie Bildung und Sprache mit dem Erbe von Sklaverei und Kolonialismus verwoben sind. Für den steirischen herbst 2016 richtet sie gemeinsam mit dem Komponisten Justin Hicks ihren kritischen Blick auf die laufende Ausstellung der Neuen Galerie. Durch den Einsatz von unterschiedlichsten musikalischen Sprachen und Zitaten – von Eigenkompositionen über Béla Bartók bis Louis Armstrong – verwandelt sie jeden Raum in einen Mikrokosmos. Hinter dieser vermeintlichen Leichtigkeit verbergen sich für die afroamerikanische Künstlerin Steffani Jemison jedoch zentrale Fragen: Wie organisiert ein Museum seine Besucherinnen und Besucher, seine Objekte und Informationen? Was haben Landschaft und Natur mit Lernen und Erkenntnis zu tun? Was haben Namen mit Nationen zu tun? Lesen mit Singen? Landschaft mit Rhythm’n’Blues? Und inwieweit schreiben sich Hierarchien zwischen Geschlechtern oder hegemoniale Konzepte von Europa im Verhältnis zum „Fremden“ in die ausgestellten Bildwelten ein?

In ihren Performances durchbrechen Steffani Jemison und Justin Hicks die Konventionen des White Cube, intervenieren und hinterfragen mit Texten und Musik museale Kontexte, zuletzt 2015 im New Yorker Museum of Modern Art. Jetzt kommen sie auf Einladung des steirischen herbst erstmals mit einer Performance nach Europa. Nach der Uraufführung wird ihre performative Tour auch als Audioguide zur Verfügung stehen.

Mit Starr Busby, Justin Hicks, Jonathan Hoard, Steffani Jemison

Auftragswerk steirischer herbst
In Zusammenarbeit mit Neue Galerie Graz
Mit Unterstützung durch Park Avenue Armory und the Sharpe-Walentas Studio Program

steirischer herbst
Produktion Birgit Pelzmann

Steffani Jemison (US)

Steffani Jemison ist eine in New York lebende, interdisziplinär arbeitende Künstlerin. Noch während ihres Studiums der Vergleichenden Literaturwissenschaften präsentierte Jemison ihre ersten Arbeiten, die sich zwischen bildender, Video- und Performancekunst bewegten. Ihr Projekt „Alpha’s Bet Is Not Over Yet“ (2011) wurde u. a. im New Museum of Contemporary Art in New York und der Königlichen Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen gezeigt; darüber hinaus ist sie Teil der permanenten öffentlichen Ausstellung des Museum of Modern Art (New York). Zurzeit ist Jemison als Artist in Residence am Sharpe-Walentas Studio Program Brooklyn tätig und unterrichtet an der Parsons The New School for Design.

//steffanijemison.com

Justin Hicks (US)

Justin Hicks ist ein US-amerikanischer Komponist, Sound-Designer und Performer, der als musikalischer Leiter gemeinsam mit Steffani Jemison an ihrem 2015 im New Yorker Museum of Modern Art gezeigten Projekt „Promise Machine“ arbeitete. Hicks ist nebenbei auch am „Geneva Project“ (2016) von Jennifer Harrison Newman und Charlotte Brathwaite beteiligt und war 2010 Mitglied des von Kara Walker initiierten Projekts „6-8 Months Space“. Im selben Jahr veröffentlichte er darüber hinaus sein Debütalbum „Scratches From Mercy“.

//justinhicksmusic.com