Rainer Prohaska bringt Ratschengurte und Holzbauprofile nach Leibnitz und Leutschach und ruft zum kollektiven Bau eines Teehauses auf. Ein Plädoyer für Flexibilität und Offenheit. Und eine Einladung zum Dialog aller Kulturen.
Im nahen und fernen Osten funktionieren Teeräume als Zentren sozialer Interaktion. Staaten wie die Türkei, der Iran, Pakistan, Syrien und Libanon kennen das Teetrinken ganz selbstverständlich als Kommunikationsmodus. Japan und China bauen dem Teekonsum gar eigene Bauwerke – eine Inspirationsquelle für Rainer Prohaska.
Der gebürtige Kremser wurde schon zu Einzelausstellungen und Vorträgen in zahlreiche Länder eingeladen und hat dabei verschiedene Arten von Teezeremonien kennengelernt. Dadurch angeregt lädt Prohaska nun zum kollektiven Bau eines „Mobile Tea House“ ein. Aus Ratschengurten und Holzbauprofilen wird ein sozialer Ort geschaffen, in dem es jeweils Tee für die ganze Gemeinde geben soll.
In dieser Kombination von Architektur und Performance schlägt Prohaska eine Brücke zwischen kulturellen Gegensätzen. Die spezielle Bauweise und Ästhetik stehen symbolisch für Flexibilität und den positiven Umgang mit Veränderungen. Durch Beiträge von Gastkünstlerinnen und -künstlern wird das Teehaus zum Dreh- und Angelpunkt für Gespräche, Diskussionen und Plaudereien. Was aber in keinem Fall fehlen darf: Teezeremonien aus den unterschiedlichsten Kulturen der Welt.
Von und mit Rainer Prohaska
Projektleitung Julia Gaisbacher
Mit Sabeth Tödtli
Koproduktion steirischer herbst, Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark
Rainer Prohaska (AT)
Rainer Prohaska, geboren 1966 in Krems an der Donau, lebt als multimedial und multidisziplinär arbeitender Künstler in Wien. Prohaska arbeitete als Grafik- und Industriedesigner ehe er 1999 bis 2005 in Linz, Wien und Krakau Experimentelles Design, Experimentelle Medienkunst und Digitale Kunst studierte. Seither befasst er sich mit allen Facetten der Installations- und Performancekunst: sein Oeuvre reicht von Architektur („Un Vol De“, 2011) über Transportmittelbau („Cargo“, 2014) bis hin zu klassischem Ausstellungs- („Résidence Modulaire“, 2012) und Grafikdesign (Briefmarkenserie für die Österreichische Post, 2011). Prohaska, dem im Jahr 2015 das Österreichische Staatsstipendium für bildende Kunst verliehen wurde, war darüber hinaus als Artist in Residence in Finnland, Südkorea und China tätig.