herbst-Akademie 2016

G
Theorie / Diskurs / Workshop
O
Graz / Arrival Zone
 

Tipps


Welcome to the former West

Chinafrika. Under Construction

Arrival Zone

New Graz

Garden State

Die Kosten betragen 80 €, die Verpflegung ist inkludiert.

Die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist auf 15 Personen pro Workshop begrenzt.

Die Workshops finden hauptsächlich in englischer Sprache statt.

 

 

Restplätze sind noch verfügbar!

 

Informationen:
steirischer herbst / Barbara Thaler
t +43 664 24 500 76
f +43 316 823 007 77
academy@steirischerherbst.at

 

Workshop 1
Chinafrika. Under Construction
Do 06/10 & Fr 07/10

Mit Jochen Becker (DE), Daniel Kötter (DE) und internationalen Gästen

 

Workshop 2
Critical Whiteness and more
Do 06/10 & Fr 07/10

Mit Marianne Bechhaus-Gerst (DE)

 

Workshop 3
From Modernity to the Decolonial
Do 06/10 & Fr 07/10

Von Rolando Vazquez (NL/MX)

 

Workshop 4
Participating in World Building
Do 06/10 & Fr 07/10

Mit Marjetica Potrč (DE/SI)


Im Rahmen der herbst-Akademie 2016 werden wieder vier Workshops abgehalten – heuer von und mit Jochen Becker & Daniel Kötter, die mit ihrem Recherche-und Kunstprojekt „Chinafrika. Under Construction“ seit mehreren Jahren die kulturellen Beziehungen zwischen China und Afrika untersuchen, mit der Afrikanistik-Professorin Marianne Bechhaus-Gerst, dem mexikanisch-niederländischen Soziologen Rolando Vazquez und der in Ljubljana und Berlin lebenden slowenischen Künstlerin Marjetica Potrč.

Studierende sowie Interessierte aus den Bereichen Kunst und Theorie sind eingeladen, über post- und dekoloniale Fragen, über ein Europa des 21. Jahrhunderts und über im herbst gezeigte künstlerische Arbeiten zu reflektieren. Die vier Workshops sind vor der diesjährigen herbst-Konferenz angesiedelt, die heuer unter dem Titel „Welcome to the former West“ am Sa 08/10 und So 09/10 stattfinden wird.

 

Workshop 1
Jochen Becker / Daniel Kötter / metroZones (DE)
Chinafrika. Under Construction
Sowohl China als auch der afrikanische Kontinent gelten als die Weltregionen, in denen aktuell die Zukunft der Globalisierung formuliert wird. Das Recherche- und Kunstprojekt „Chinafrika. Under Construction“ untersucht seit mehreren Jahren die kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Regionen und porträtiert einen Prozess, der nicht zuletzt auch die Rolle Europas grundlegend verändert. Der Workshop veranschaulicht mit vielfältigem Recherche- und dokumentarischem Filmmaterial aus Guangzhou, Lagos, Hongkong, Lubumbashi und anderen Regionen die kulturellen und ökonomischen Verschiebungen dieses transnationalen Prozesses. Mit Gästen aus China, Afrika sowie der Steiermark gehen die Teilnehmenden theoretischen und alltagspraktischen Erfahrungen mit dem Phänomen Chinafrika auf den Grund.

 

Workshop 2
Marianne Bechhaus-Gerst (DE)
Critical Whiteness and more
Was bedeutet es eigentlich, weiß zu sein? Diese scheinbar banale Frage wird nach wie vor selten gestellt. Die meisten Menschen, die sich selbst als weiß definieren, haben über ihr eigenes Weißsein noch nie nachgedacht, weil sie es implizit als Norm begreifen, von der alle abweichen, die nicht weiß sind. Weißsein bleibt fast immer unmarkiert und unreflektiert – denn Thema sind meistens die Anderen. Dabei ist Weißsein ganz eindeutig mit Privilegien und Machtverhältnissen verbunden, die die Beziehungen und Interaktionen mit sogenannten „anders seienden“ Menschen prägen. Im Workshop der Afrikanistik-Professorin Marianne Bechhaus-Gerst reflektieren die Teilnehmenden darüber, wie es ist, weiß oder nicht weiß zu sein, und über ihre Erfahrungen damit. So wird das Weißsein als konstruierte Machtkategorie sichtbar gemacht. Wo lässt sich weiße Macht in der Alltagskultur ausmachen? Und können Weiße sich entscheiden, aus dem Weißsein auszusteigen?

 

Workshop 3
Rolando Vazquez (NL/MX)
From Modernity to the Decolonial
Der Workshop des mexikanisch-niederländischen Soziologen Rolando Vazquez befasst sich mit der dekolonialen Kritik der westlichen Moderne und zeigt, wie die Kolonialisierung im alltäglichen Leben eingelagert ist. Im Dialog mit den Teilnehmenden hinterfragt Vazquez das gängige Verständnis von Fortschritt, Entwicklung und Konsum, das ganz selbstverständlich Formen von Armut, Verleugnung, Ausbeutung und Auslöschung impliziert. Es soll herausgearbeitet werden, inwieweit die moderne Auffassung im Gegensatz zu Formen von Gemeinschaftlichkeit, Verantwortung und moralisch vertretbarem Leben steht. Die dekoloniale Option zeigt Fragen, welche bisher vom modernen Kanon ausgeschlossen wurden, auf. Wie gelingt es, zu einem Miteinander und einem Zuhören zurückzufinden, das tatsächlich interkulturelle Perspektiven eröffnet?

 

Workshop 4
Marjetica Potrč (DE/SI)
Participating in World Building
Für Marjetica Potrč ist die Aneignung von Raum durch lokale Communities – sei es im Regenwald oder mitten in der Stadt – essenziell für den Aufbau einer neuen Bürgerschaft. Was ist die neue Rolle von Künstlerinnen und Künstlern bei Community-basierenden Projekten? Wie können sie Bedürfnisse lokaler Gruppen unterstützen, ohne eigene Ideen aufzuzwingen? Wie sollen sie mit lokalen Gruppen, Institutionen und Behörden interagieren? Und – entscheidend – was ist die Rolle der Anrainerinnen und Anrainer selbst, im Formen ihres eigenen Umfelds? Die in Ljubljana und Berlin lebende und international arbeitende slowenische Künstlerin berichtet aus ihrer Praxis und lädt die Teilnehmenden ein, ebenfalls Beispiele und eigene Erfahrungen einzubringen und diese inmitten der Ausstellung „New Graz“ im Kunstverein < rotor > zu diskutieren.