Arrival Zone

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Treffpunkt / Bildende Kunst / Installation / Musik / Architektur
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Graz / Arrival Zone
 

Der steirische herbst ruft heuer rund um den Volksgarten-Pavillon eine Arrival Zone aus – ein Geflecht von Kunsträumen und Veranstaltungsorten. Über mehrere Monate wird so ein partizipatives Kunstprojekt entstehen.

Tipps


Open Wide

Haus der offenen Tore

club panamur

Schuldfabrik

Garden State

Welcome to the former West

herbst-Akademie 2016

New Graz

Big Draw Graz

Video



24/09 – 16/10

Graz

 

Open Wide

24/09 – 16/10

Arrival Zone, Orpheum & Volksgarten-Pavillon

 

New Graz

24/09 – 16/10

< rotor >

 

Schuldfabrik

Sa 24/09, So 25/09, & 28/09 – 02/10

Volksgartenstraße 4-6

 

Haus der offenen Tore

24/09 – 16/10

Volksgarten-Pavillon

 

Garden State

05/10 – 09/10

Orpheum

 

Welcome to the former West
herbst-Konferenz

Sa 08/10 & So 09/10

Orpheum

 

club panamur

24/09 – 15/10

Orpheum


Ankommen. Bleiben. Aufbrechen. Zurückkommen. Sichtbar werden. Das Annenviertel ist wie kaum ein anderer Stadtteil durch das Kommen und Gehen von Menschen unterschiedlicher Herkunft geprägt. Als Grazer Murvorstadt bot die Gegend rund um die heutigen Bezirke Gries und Lend schon vor Jahrhunderten leichtere Ansiedelungsbedingungen abseits des bürgerlichen Stadtkerns. Heute ist Graz Österreichs am schnellsten wachsender Ballungsraum – eine „Arrival City“, wie Doug Saunders sie in seinem gleichnamigen Buch beschreibt.

Mit „Open Wide“ schaffen Myerscough und Morgan Zeichen im Stadtraum, die auf diese kulturelle Vielfalt im Viertel verweisen. Gemeinsam mit über 100 Grazerinnen und Grazern generieren sie in einem kollektiven Prozess eine neue Zeichensprache für die Spielorte – und markieren so die Arrival Zone.

Vom Volksgarten spannt sie sich über die Volksgartenstraße hin zum < rotor >: Die Ausstellung „New Graz“ versammelt künstlerische Projekte, die in einem kollektiven Prozess kuratiert und entwickelt wurden und sich mit den Bedingungen befassen, die ein Stadtteil wie das Annenviertel und eine Stadt wie Graz den neu Ankommenden bieten.

Weiter Richtung Annenstraße eröffnet der deutsche Künstler Julian Hetzel seine „Schuldfabrik“. Von seinem eigenen, ganz persönlichen „Schuldpaket“ ausgehend errichtet Hetzel einen Parcours mit unterschiedlichen Möglichkeiten, Schuld in ihren verschiedenen Aspekten zu untersuchen – und vielleicht sogar zu tilgen. Es gibt mehrere Eingänge, aber keinen Ausweg: Wer sich einmal in die Produktionsweisen der „Schuldfabrik“ begeben hat, hat keine Entschuldigungen mehr.

Der Volksgarten-Pavillon, der sich für die Zeit des Festivals zum „Haus der offenen Tore“ verwandelt, präsentiert sich als Herzstück der Arrival Zone: Ein Projektraum für (neu) Angekommene und Alteingesessene. Im temporär gestalteten Innenraum wird das „Samowar Café“ zu Gast sein und bei vielen Tassen Tee aus dem formschönen Wasserkocher zum verbalen, nonverbalen, künstlerischen Austausch einladen.

Während im Pavillon das „Haus der offenen Tore“ ausgerufen wird, erklärt das Künstlerkollektiv Mamaza das Orpheum zum „Garden State“ aus mehreren hundert Zimmerpflanzen. Für fünf Tage verwandelt sich das Orpheum in einen öffentlichen Garten, der eigenen Gesetzen gehorcht und die Bevölkerung von Graz zum Nachdenken, Diskutieren und Verweilen einlädt. Um neun geht die Sonne auf, um sechs geht sie unter. Bei Tag und Nacht, bei Sonnenschein und Gewitter entsteht ein gemeinschaftlicher Ort, der Raum und Zeit erfahrbar macht.

Im „Garden State“ werden unter anderem auch die diesjährige herbst-Konferenz „Welcome to the former West“ sowie die herbst-Akademie stattfinden.

Die Arrival Zone um den Volksgarten ist tagsüber für alle zugänglich; für Nachtaktive gibt es im Orpheum eine neue Schiene: den club panamur mit einer Fülle von internationalen Live-Acts und DJs, die ihre Szene für jeweils eine Nacht exemplarisch nach Graz verpflanzen. Es geht um hybride Formen, um Grenzüberschreitung, Vermischung und die freie Assoziation von Sounds, Genres, Herkunft und Arbeitsweisen. Der club panamur ist weit mehr als eine Konzertschiene, nämlich eine Weiterführung unseres Leitmotivs mit anderen Mitteln – durch die Nacht.

Alle sind eingeladen, aktiv eigene Vorstellungen zu hinterfragen: Welche Farben oder Muster lesen wir als arabisch, britisch, indisch, russisch, steirisch oder afrikanisch? Und was passiert, wenn diese Zuordnungen plötzlich nicht mehr greifen? Auf bunte, spielerische und respektlose Weise ein Teil des Grazer Stadtraums gefeiert, der Leitkulturzwang und Heimatklischees längst hinter sich gelassen hat.