Julian Hetzel (NL/DE)

The Benefactor

G
Performance
O
Graz
 

Julian Hetzel spendet Geld, und das ist Kunst! Beim steirischen herbst berichtet er in einer unterhaltsamen Lecture-Performance von seinem Projekt über Hunger und Erfolg.

Tipp


Schuldfabrik

Video


Österreichische Erstaufführung

 

So 02/10, 19.30

Orpheum Extra
50’

8 € Einzelkarte
12 € Kombi-Ticket „Schuldfabrik“ & „The Benefactor“

 

In deutscher Sprache

 


Entwicklungshilfe als Kunst, wie kann das gehen? Während Julian Hetzel für den steirischen herbst 2016 eine „Schuldfabrik“ entwickelt, leistet er nebenbei seine Schuld an der Gesellschaft ab: Für die Verwirklichung von „The Benefactor“ erhielt er von seiner Ausbildungsstätte DasArts ein Projektbudget von 2.000 Euro. Davon spendet er seitdem einem in Armut lebenden Mädchen in Afrika täglich einen Euro. Diesen herbst läuft der Zeitraum von fast fünfeinhalb Jahren aus – Grund genug für Julian Hetzel, seine Lebensphase als Wohltäter in einer Lecture-Performance Revue passieren zu lassen.

Als Inspiration für sein Projekt diente Hetzel eine Aussage des niederländischen Politikers Frits Bolkestein: „Wir sollten das Budget für die Förderung der Kunst nicht kürzen. Wir sollten es erhöhen. Aber vorher finanzieren wir die Kunst, indem wir die Entwicklungshilfe reduzieren!“ Mit seiner außergewöhnlichen Spendenaktion, die er als 2000-tägige, interkontinentale Dauerperformance bezeichnet, stellt Julian Hetzel diesen radikalen Vorschlag in Frage und verkehrt ihn gleichzeitig in sein Gegenteil.

Alle Beteiligten haben etwas davon – auch Hetzel selbst, der mit Lectures über sein Projekt mittlerweile weit mehr als diese 2.000 Euro eingenommen hat. Eine Performance über den schmalen Grat zwischen Leben, Kunst und Ökonomie und über die Ethik des Erfolgs.

Von und mit Julian Hetzel
Künstlerische Beratung Siegmar Zacharias
Dramaturgie Igor Dobricic

Produktion DasArts, Julian Hetzel
Projektförderer Performing Arts Fund NL

steirischer herbst
Produktion Roland Gfrerer, Kirsten Patent
Technische Leitung Karl Masten

Julian Hetzel (NL/DE)

Julian Hetzel, geboren 1981 im deutschen Schwarzwald, lebt zurzeit als freischaffender Künstler in Utrecht/Niederlande. Hetzel studierte bis 2008 Visuelle Kommunikation an der Bauhaus Universität in Weimar, wo er 2005 das audiovisuelle Atelierprojekt „YouAreWatchingUs“ ins Leben rief. Im Folgejahr kreierte er das Medienkunstprojekt „preENTER“, das unter anderem im Rahmen der ARS Electronica 2008 aufgeführt wurde, und die am Deutschen Nationaltheater Weimar aufgeführte Performance „Monokultur“. Nach seinem Abschluss setzte Hetzel seine Ausbildung an der Kunsthochschule DasArts in Amsterdam fort. Seine Diplomperformance „I’m Not Here Says The Void“ wurde 2014 am Theater Frascati in Amsterdam uraufgeführt. Hetzel, der neben seiner Arbeit als multidisziplinärer Künstler auch Mitglied der Elektropop-Band Pentatones ist, wird 2016 auch erstmals Graz beehren: Seine Performance „The Benefactor“ wird ebenso beim steirischen herbst zu sehen sein wie sein neuestes Stück „Schuldfabrik“, das im Rahmen des Festivals uraufgeführt wird.

//julianhetzel.schnigg.com