Regine Dura / Hans-Werner Kroesinger (DE)

Willkommen in der Europaschutzzone

Eine Grenzwanderung

G
Theater / Performance
O
Leutschach
 

Hans-Werner Kroesinger und Regine Dura nehmen das Publikum mit auf eine performative Wanderung entlang der grünen Grenze zwischen Österreich und Slowenien.

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Uraufführung

 

Sa 08/10, So 09/10,
Fr 14/10 & Sa 15/10, 15.00

Kniely Haus Leutschach
180’

19 €

 

In deutscher Sprache

Teilnahme nur mit gültigem Reisepass möglich.

Die Vorstellung findet bei jedem Wetter statt. Warme, regenfeste Kleidung sowie gutes Schuhwerk werden empfohlen.

 

 

Kleine Zeitung Salon
Europa und seine Grenzen

So 09/10, 13.30

Kniely Haus Leutschach

Eintritt frei

 

Mit Ute Baumhackl (AT), Regine Dura (DE), Hans-Werner Kroesinger (DE), Helmut Strobl (AT)


„Erst einmal angekommen sind sie: nützlich / erwünscht / harmlos / unerwünscht / schädlich / gefährlich“, steht auf einer Lehrtafel am Rande eines südsteirischen Rundwanderweges. Obwohl hier „immigrierte“ Pflanzen wie der Bärenklau gemeint sind, denkt man unwillkürlich an die Menschen, deren Einreise nach Europa durch das hier errichtete Grenzmanagementsystem kontrolliert und geleitet werden soll.

In der hügeligen Landschaft der Südsteiermark ist die Grenze nur schwer auszumachen, sowohl geografisch als auch kulturell. Selbst zu Zeiten der Republik Jugoslawien gab es hier weder Grenzbarrikaden noch Zäune, und seit Jahrzehnten arbeitet die Weinregion am grenzüberschreitenden Tourismus. Doch das ist nun anders – die Grenze soll geschlossen, Zaunpfähle wieder gesetzt und Grund­stücke geteilt werden.

Das renommierte Dokumentar­theater-Team Hans-Werner Kroesinger und Regine Dura, das 2016 zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde, hat sich der Zeitgeschichte und eventueller Zukunftsszenarien dieser Grenze angenommen. In mehreren Stationen entlang der Grenze erzählen zwei Schauspieler und eine Schauspielerin all jene Geschichten, die zwischen internationalen, lokalen und ganz privaten Sichtweisen, historischen und politischen Doppeldeutigkeiten und zwischen Grenz- und Gartenzäunen hin- und herspringen.

„Willkommen in der Europaschutzzone“ ist eine geführte Wanderung über politische, gesellschaftliche und landschaftliche Eingriffe und Eindrücke, die eine Reihe von Fragen aufwirft: Wie manifestieren sich Grenzen und wie werden sie gelebt? Wo und inwieweit verändern Fluchtbewegungen das Verhältnis zu ihnen? Und mit welchen Grenzen leben wir in 20 Jahren?

Mit Andreas Kiendl, Nicola Schössler, Otmar Wagner
Leitung Regine Dura, Hans-Werner Kroesinger
Sound Daniel Dorsch
Video und Foto Regine Dura

Auftragswerk steirischer herbst
Projektsponsor Weinhotel Gut Pössnitzberg

steirischer herbst
Dramaturgie Petra Pölzl
Produktion Barbara Musger, Jakob Schweighofer
Technische Leitung Karl Masten

Regine Dura (DE)

Regine Dura arbeitet als Autorin, Dramaturgin und Dokumentarfilmregisseurin. Sie studierte Politologie, Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Germanistik und Kunstpädagogik in Marburg und Frankfurt am Main sowie Video an der Hochschule der Künste in Berlin. Seit 1996 ist sie freischaffend als Regisseurin und Kuratorin tätig. Ihr Dokumentarfilm „Weißes Blut“ feierte seine Premiere 2013 auf dem Festival Max-Ophüls-Preis. 2014 kuratierte sie im Rahmen der Theaterproduktion „Schlachtfeld Erinnerung 1914/2014“ die Ausstellung „Open Spaces“, die unter anderem am HAU Hebbel am Ufer in Berlin, in Sarajevo, der Kulturakademie Tarabaya in Istanbul und dem Auswärtigen Amt in Berlin zu sehen war. Zusammen mit Hans-Werner Kroesinger arbeitet Regine Dura seit dem Jahr 2000 an der Entwicklung und Recherche dokumentarischer Theaterinszenierungen, u.a. an „Stolpersteine Staatstheater“, das 2016 zum Berliner Theatertreffen eingeladen war.

Hans-Werner Kroesinger (DE)

Hans-Werner Kroesinger, geboren 1962 in Bonn, ist als Theaterregisseur und Autor tätig. Noch während er am Institut für Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen Drama, Theater und Medien studierte, begann Kroesinger für den US-amerikanischen Regisseur Robert Wilson als Regieassistent und Dramaturg in New York und Berlin zu arbeiten. Nach Abschluss seines Studiums war Kroesinger zunächst als künstlerischer Mitarbeiter Heiner Müllers am Deutschen Theater Berlin tätig, ehe er 1993 begann, eigene Stücke zu inszenieren. Diese stehen in der Tradition des Dokumentartheaters der 1960er und 1970er Jahre und befassen sich vornehmlich mit sozialen, historischen und globalpolitischen Themen. Für seine Inszenierung „Kindertransporte“ wurde Kroesinger 2007 mit dem Brüder-Grimm-Preis ausgezeichnet; sein Stück „Ruanda Revisited“ wurde 2009 zum Impulse Festival eingeladen, mehrere Male nahm er am Festival Politik im Freien Theater teil. 2016 wurde seine Inszenierung „Stolpersteine Staatstheater“ zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Mit „Willkommen in der Europaschutzzone“ wird die neueste Performance Kroesingers – in Zusammenarbeit mit Regine Dura – beim steirischen herbst uraufgeführt.