Die diesjährige Eröffnungsproduktion entführt in die Traumwelten des französischen Theaterzauberers Philippe Quesne. Für den steirischen herbst gräbt er sich unter die Erdoberfläche und stößt dort auf eine skurrile Gesellschaft.
Die Eröffnungsnacht des steirischen herbst endet nicht mit dem Schlussapplaus für „Die Nacht der Maulwürfe (Welcome to Caveland!)“ sondern mit den letzten Klängen des darauffolgenden Eröffnungsfestes.
Museum mal anders: Die US-Künstlerin Steffani Jemison wirft mit dem Komponisten und Musiker Justin Hicks einen performativen Blick auf die Sammlung der Neuen Galerie.
Wie schlagen wir aus Schuld Kapital? Können wir sie überhaupt loswerden? In einem installativen Parcours geht Julian Hetzel dem Begriff der Schuld auf den Grund. Pointiert und überraschend zeigt er vielfältige Arten des Ablasshandels zwischen Schönheitsklinik und Seifenproduktion.
Der Performer und Choreograf Philipp Gehmacher begibt sich in die Welt der bildenden Kunst und fragt: Woher kommen die Dinge der Welt? Und wie sind sie zu (be-)greifen?
Ewigkeit und Sterblichkeit zwischen Orient und Okzident: Mit Gustav Mahler und vibrierendem Porzellan entwerfen zwei Künstlerinnen aus der Needcompany ein neues Universum für eine kostbar-zerbrechliche Choreografie.
Mit angesagter Bass Music aus Amsterdam und Berlin geben Kuenta i Tambu am Eröffnungswochenende des steirischen herbst den Rhythmus vor, Sarah Farina legt auf.
Zeit für einen Kaffee? Tee? Während des Festivals öffnet sich der Volksgarten-Pavillon als einladender Ort für alle und präsentiert sich exemplarisch als Herz der Ankunftsstadt Graz.
Verboten gut: Pål Moddi Knutsen hat politische Lieder von den schwarzen Listen der Welt gesammelt.
Der steirische herbst zeigt den neuen Film des international bedeutendsten thailändischen Regisseurs Apichatpong Weerasethakul erstmals in Graz: ein sanftes Meisterwerk von traumwandlerischer Magie.
Rainer Prohaska bringt Ratschengurte und Holzbauprofile nach Leibnitz und Leutschach und ruft zum kollektiven Bau eines Teehauses auf. Ein Plädoyer für Flexibilität und Offenheit. Und eine Einladung zum Dialog aller Kulturen.
Projiziertes Bewusstsein: Die erste Bühnenarbeit von Apichatpong Weerasethakul feiert beim steirischen herbst ihre Erstaufführung im deutschsprachigen Raum.
Ein Solo des als so exzentrisch wie erfinderisch und genial wahnsinnig beschriebenen L’Ocelle Mare kann vieles sein: soundtüftelnd, rhythmusintensiv, sinnlich, witzig. Ein Erlebnis ist es in jedem Fall.
Mit Synthesizer, Stimme und Geige entsteht der Soundtrack zu den visuell kontrastreichen Auftritten der Band, die sich vor flimmernden Projektionen, in avantgardistischen Kostümen und asiatischen Kegelhüten präsentiert.
Nach einer mittelalterlichen Logikmaschine, die sogar Gott „beweisen“ kann, baut das musikprotokoll eine interaktive Klanginstallation im Kunsthaus. Das Vokalensemble NOVA verwendet das Llullophon, um ganz alte mit ganz neuer Musik zu vereinen.
Das Ende der Welt auf Griechisch: Die Blitz Theatre Group tanzt auf den Trümmern Europas einen surrealen Totenwalzer voller schlichter Melancholie und feinem Humor.
Inspiriert von rituellen Tänzen machen sich Ingri Fiksdal und Jonas Corell Petersen mit ihrem Ensemble auf die Suche nach neuen Ritualen: in einer rhythmischen Erzählung aus Choreografie, Livemusik und Kostümen.
Die eklektischen Club-Sounds von Lotic, Kablam und Why Be stellen Genregrenzen nicht nur in Frage, sondern gehen ganz aktiv gegen sie an.
Auf ihrer musikalischen Reise durch Stadt und Land vereinen Natalie Ofenböck und Der Nino aus Wien steirische und wienerische Klänge – ein Album wie ein Road-Movie.
Bereits zum dritten Mal beteiligt sich der steirische herbst beim Big Draw Graz und lädt Menschen aller Altersklassen ein, ihrer Kreativität beim Zeichnen freien Lauf zu lassen.
Julian Hetzel spendet Geld, und das ist Kunst! Beim steirischen herbst berichtet er in einer unterhaltsamen Lecture-Performance von seinem Projekt über Hunger und Erfolg.
Für fünf Tage im Oktober verwandelt sich das Grazer Orpheum in einen öffentlichen Garten, der eigenen Gesetzen gehorcht und die Bevölkerung von Graz zum Nachdenken, Diskutieren und Verweilen einlädt.
Im Rahmen der herbst-Akademie 2016 werden wieder vier Workshops abgehalten – heuer von und mit Jochen Becker & Daniel Kötter, Marianne Bechhaus-Gerst, Rolando Vazquez und Marjetica Potrč.
Jörg Piringer zieht sein hörbar greifbares Datenkostüm an, als Performance und als Hörspiel. Mit dem Konzept dafür hat er den aktuellen lime_lab-Bewerb gewonnen.
Jeder Stein war einmal flüssig, nichts auf dieser Welt ist starr, alles verändert permanent seine Form, alles ist in Bewegung: Darauf macht Gil Delindro in seiner Kunst aufmerksam.
Ob als Superheldinnen oder Burgfräulein, Brigitta Bödenauer und Susanna Gartmayer finden auch durch überraschende Bühnenpräsenz immer wieder neue musikalische Zugänge.
Bargeld oder Legende: Der berühmte Frontman der Einstürzenden Neubauten präsentiert sich beim musikprotokoll puristisch und (fast) allein.
Aus asiatischen Klängen und afrikanischen Rhythmen weben die Flamingods psychedelisch-interkontinentale Popsongs.
In den Stücken für sein Solo-Debüt erkundet Andi Stecher das musikalische Potenzial alpenländischer Perchtenläufe: Roh, erdig, kraftvoll, wild und urgewaltig waren Eigenschaftsmerkmale, für die der Musiker eine klangliche Entsprechung gesucht hat.
Noël Akchoté erweist in einer kurzen Serie von Mittagskonzerten der Musik rund um das 13. Jahrhundert und derjenigen des 21. Jahrhunderts seine Reverenz.
Constantin Lusers „Molekularorgel“ im Innenhof der Neuen Chemie der TU Graz ist eine einzigartige, verspielte und dennoch ernst gemeinte interaktive Röhrenskulptur und zugleich Instrumentarium für ein ganzes Blasorchester.
Ein Gipfeltreffen: Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien begegnet dem Klangforum Wien.
Am Vorabend der herbst-Konferenz 2016 hinterfragen Slavs and Tatars in einer Lecture-Performance Orientalismus im Orient.
Der 85-jährige US-Amerikaner Alvin Lucier hinterfragt die Einzelteile von Musik so lange, bis sie erst recht wieder ein großes Ganzes ergeben. Beim musikprotokoll folgt er dabei der Bewegung des Cellisten Charles Curtis.
Orient und Okzident treffen sich in der Künstlerpersönlichkeit von Aïsha Devi. Die nepalesische Schweizerin lässt ihre intensive Stimme hören, bevor die New Yorkerin Dis Fig Street Culture mit Digitalästhetik kontrastiert.
Trio-Premiere: Multitasker Renald Deppe tut sich erstmals mit einem Altmeister und einem Neumeister der Live-Elektronik zusammen.
Die herbst-Konferenz befragt die aktuelle Situation Europas aus post- und dekolonialer Perspektive. Wie lässt sich über Europa sprechen? Wem gilt es zuzuhören und welche Utopien lassen sich heute noch oder gerade wieder denken?
Die zeitgenössische Musik musste sich ihren Platz im Programm von Österreich 1 erst erobern. In diese Zeit fallen die ersten von Lothar Knessl gestalteten Sendungen. Als einer der Gäste von Albert Hosp kann er über ein viele Jahrzehnte langes Leben am Puls des jeweils Zeitgenössischen erzählen.
Hans-Werner Kroesinger und Regine Dura nehmen das Publikum mit auf eine performative Wanderung entlang der grünen Grenze zwischen Österreich und Slowenien.
Grazer Schülerinnen und Schüler präsentieren ihre gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern erarbeiteten Werke, die sich mit musikalischen Zahlen auseinandersetzen.
Es gibt Musik, die nicht nur Interpreten, Interpretinnen und Publikum stets neu herausfordert und fasziniert, sondern auch eine besondere Strahlkraft auf immer neue komponierende Generationen ausübt.
Kairo kommt zum steirischen herbst und eröffnet erstaunliche Einblicke in die pulsierende ägyptische Clubszene.
Organisch klingende Elektronik trifft elektronisch klingende Vokalperformance: Demi Broxa führt eine Musikerin und einen Musiker zusammen, die seit vielen Jahren mit großer Akribie und Leidenschaft Klangforschung betreiben und dabei immer tiefer in die klanglichen Mikrokosmen ihrer Instrumente vordringen.
Von gespaltenen Ichs und hybriden Körpern: In Martin Hiendls begehbarer Operninstallation entscheidet das Publikum selbst, was es hören will.
Die kongolesisch-österreichische Choreografin Elisabeth Bakambamba Tambwe nimmt den Blick selbst in den Blick und fragt: Können wir sehen, ohne zu schauen?
Ihre preisgekrönte Radiokunstperformance über die tunesische Lebenswelt der „Generation Y“ präsentiert die Musikerin und Künstlerin Deena Abdelwahed beim musikprotokoll.
In einer schwindelerregenden Performance lotet der marokkanische Tänzer Taoufiq Izeddiou die Grenzen zwischen Tradition und Moderne aus.
In ihrem Soloprojekt vereint Sasha Perera experimentellen Ambient Pop mit akustischen Sounds und einer Prise Trip Hop.
Mit einem riesigen Ensemble entwerfen El Conde de Torrefiel faszinierend unheimliche Bilder aus der Komfortzone Europa: Eine junge Generation stellt Fragen an die Zukunft und ihre Zukunft in Frage.
Was heißt Flucht? Was Heimat? Wie wird das Gesicht des neuen Europas aussehen? Mit „Empire“, dem abschließenden Teil seiner gefeierten Europa-Trilogie, zeigt der Schweizer Regisseur Milo Rau erstmals eine Arbeit beim steirischen herbst.
Das Lissabonner Label Príncípe Discos sorgt mit seinen jungen DJs für neue Klänge und rhythmischen Tanzzwang.
Der steirische herbst geht 2016 nicht nur metaphorisch an die Grenze. In der Südsteiermark ist das Grenzland künstlerisch im Fokus – aber auch kulinarisch, wie hier bei einem Abendessen mit ungewöhnlichem Blind Date.
Ein legendärer Keyboarder aus Äthiopien und ein Archäologe unter den DJs beschließen die Clubreihe des Festivals.
Die Video-Dokumentation „herbst remixed“ begleitet den steirischen herbst, hält alles fest, was geschieht.
Auch in diesem Jahr führen fünf Künstlerinnen und Künstler ein sehr subjektives Tagebuch im Netz: Milo Rau, Daniel Wisser, Teresa Präauer sowie Natalie Ofenböck und Nino Mandl (alias Der Nino aus Wien).
„herbst-Fragmente“ ist eine App, die Zugriff auf über 100 Interviewausschnitte und originales Tonmaterial der Geschichte des steirischen herbst ermöglicht.
Bereits zum elften Mal erscheint heuer das herbst-Magazin begleitend zum Festival. Und wie immer ist es mehr als ein Programmheft, das einzelne Arbeiten, Ausstellungen oder Projekte zusammenfassend erklärt.